Trinity URC Lincoln

Kleine Chronik der Partnerschaft
PAULUSKIRCHE HAMBACH –TRINITY URC LINCOLN (GB)

TRINITY URC LINCOLN (GB)
ST. ANDREW’s with NEWLAND URC St. Andrew’s ist ursprünglich eine “Presbyterian Church”, Newland eine “Congregational Church”. Diese beiden evangelischen Freikirchen fusionieren zur TRINITY URC, um die unterschiedlichen Traditionen zu überwinden. Die URC (United Reformed Church) hat keinen Kirchenbezirk („Parish“). Sie ist offen für jedermann und für alle kirchlichen Wünsche. Sie finanziert sich aus Spenden, Kollekten usw.

PAULUSKIRCHE HAMBACH
Zur Pauluskirchengemeinde gehören alle evangelischen Christen, die in ihrem Bereich wohnen. Sie wird durch Kirchensteuern, Kollekten, Spenden usw. finanziert.

Eine Idee wird Wirklichkeit

1990
Revd. Alasdair Walker, MA, Minister der damaligen ST. ANDREW’s with NEWLAND URC, weiß von der Städtepartnerschaft LINCOLN/NEUSTADT und entwickelt den Plan einer Kirchenpartnerschaft.

1991
Er schreibt einen Brief an Minister Ernest Dawe, der in der Pfalz wohnt, hier in Pension geht und schließlich auch hier verstirbt. Dieser nennt ihm die Adresse von Pfarrer Kurt Beisel, der in der Vakanz zwischen Dekan Wilhelm Welker und Dekanin Heide Müller als Senior die Verantwortung in Neustadt trägt.
Eines Tages schreibt Dekanin Heide Müller, eine Kirchenpartnerschaft sei für sie gänzliches Neuland. Danach tut sich nichts.
Alasdair Walker und seine Gattin Judy nutzen ihre guten Verbindungen zu Malcolm Hanson, dem damaligen Moderator der URC in den East Midlands, und zu Minister Derek Wales, dem Verbindungsmann der URC zur Protestantischen Landeskirche der Pfalz in Speyer.

1996
Auf Anregung des ehemaligen Ortsvorstehers von Hambach, Benno Zech, schreibt Pfarrer Ludger Mandelbaum einen Brief an Minister Derek Wales. Dieser setzte sich über Malcolm Hanson mit Alasdair Walker in Verbindung. Pfarrer Mandelbaum nimmt am Kongress in Windermere (Lake District), dem Trainings- Centre der URC für das ganze Land, teil. Er verbringt 3 Tage bei Alasdair und Judy Walker in Lincoln und geht im Gottesdienst positiv auf den Wunsch seines Gastgebers ein. Noch im gleichen Jahr reisen Andrew und Elizabeth Bullen nach Neustadt und werden dort von Hans und Gertrud Vogler betreut.

1997
An Ostern 1. offizieller Besuch der Pauluskirche in Lincoln. Am Weinlesefest 1. offizieller Besuch der St. Andrew’s with Newland in Hambach.

1999
10. Oktober Unterzeichnung der Partnerschaftsvereinbarung
Ludger Mandelbaum - Graham Robson (Pfarrer - Minister)
Elisabeth Hetterich – Roy S. Marshall
(Partnerschaftsbeauftragte – Twinning-Chairman)

Der Same keimt

2002
4. - 8. April Jubiläumsfeier des 5-jährigen Bestehens in Hambach

2007
2. - 7. August Jubiläumsfeier des 10-jährigen Bestehens in Lincoln.

Fazit des Initiators

Diese Kirchenpartnerschaft wurde in den vergangenen 11 Jahren ein großartiger Erfolg, und es entstanden starke und langanhaltende Freundschaften.

Von fundamentaler Bedeutung

Das Jahr 2007 war für die Pfalz und die URC ein besonderes Jahr. Vor 50 Jahren haben die Evangelische Kirche der Pfalz und die damalige Congregationalistische Union, die sich 1972 mit der Presbyterianischen Kirche zur United Reformed Church zusammengeschlossen hat, eine Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft beschlossen. Dies war gedacht als Zeichen der Versöhnung nach den Wunden des Zweiten Weltkriegs; wenn man die Synodalprotokolle liest, war das damals ein ziemlich revolutionäres Unterfangen. Inzwischen ist Europa für uns eine Selbstverständlichkeit geworden. Nachdem das große Thema „Versöhnung“ nicht mehr so im Vordergrund steht, heißt die Frage:

Was bedeutet uns die Kirchenpartnerschaft im Jahre 2007?

3. Juni Festgottesdienst in der Gedächtniskirche der Protestation zu Speyer anlässlich der 50-Jahrfeier der Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche)mit der United Reformed Church (URC ) von England.
19. bis 23. Jubiläumsfeierlichkeiten (vgl. 3. Juni) in Oktober Leeds und York. Pfarrer Martin Henninger, Frankenthal, organisiert und leitet die offizielle Reise. Elisabeth und Hartmut Hetterich vertreten die Pauluskirche.
Wir leben als Christen sowohl in Großbritannien als auch in Deutschland in einer zunehmend säkularisierten Gesellschaft. Dies ist für beide Seiten eine Herausforderung. Die Partnerschaft hilft uns, sich ihr zu stellen.

N.B. Ursprünglich sah die „Yorkshire Synode“ der URC (England) in der „EKD“ (Deutschland) ihr Pendant und nicht in der „Evangelischen Kirche der Pfalz“ (Prot. Landeskirche), eines Teils des Bundeslandes Rheinland-Pfalz.

Partnerschaftsvertrag zum Runterladen

Besuch der Partnergemeinde aus Lincoln 2019

Rückblick auf den Besuch der englischen Partner- Gemeinde, Trinity United Reformed Church in Lincoln vom 29.08 bis 02.09.19.

Am Donnerstag Abend kamen unsere vier Gäste nach langer Zugfahrt über London und Paris wohlbehalten am Neustadter Hbf an. Unsere Gäste, Barbara Moses, Francis Caldwell, Pastorin Sally Martin und Catriona Wheeler wurden von ihren Gastgebern, Familie Engelmann, Familie Neumann, Noemia und Ludger Mandelbaum und Hermann und Dagmar Lückel-Stemme in Empfang genommen .

Am Freitag trafen wir uns bei der "Kirchenbaustelle" und hatten eine detaillierte Führung durch Herrn Thomas Frank, mit interessanten Informationen über das Modellprojekt Nahwärmenetz und der derzeitigen Stand der Baumaßnahmen, in Kirche, Kindergarten, Pfarrhaus und Schwesternhaus. Unsere Gäste waren sehr beeindruckt von der Führung, die im Kindergarten durch die neue Leiterin Frau Kobel  fortgesetzt wurde und mit einem Mittagessen gemeinsam mit den Kindern der Wolkengruppe endete.

Am Nachmittag fuhren wir  mit der S-Bahn über die nur durch lautere Schienen erkennbare Grenze nach Wissembourg. Bei der Besichtigung der evangelischen Eglise Saint-Jean, durch Pasteure Esther Lenz, erfuhren wir die Geschichte der romanisch-frühgotischen Kirche und vieles über die kirchlichen Verbindungen des Elsaß zur Süd-Pfalz bis hin zum dortigen gemeinsamen Chor.   Als Dinner durfte der typische Elsässische Flammkuchen nicht fehlen. Nach der Rückfahrt rundeten wir den Abend am Neustadter Marktplatz ab.

Freitag stand die Zugfahrt nach Heidelberg auf dem Programm, zunächst mit einer Führung des Citykirchenpfarrers Petracca durch die Heiliggeistkirche. Wir erfuhren viele historische Paralelen zur Neustadter Stiftskirche, die Geschichte des Heidelberger Katechismus, sowie die Geschichte der Trennmauer, die 1936 durch großes Engagement des damaligen Pastors Hermann Maas fallen konnte.  Um 12:30 konnten wir an einer englischsprachigen Kurzandacht teilnehmen und den Klang der Orgel geniessen.

Danach stärkten wir uns in einer der alteingesessenen Studentenkneipen.

Um 14:30 begann eine umfangreiche, sehr informative Führung auf dem Heidelberger Schloss, u.a. zu Räumen des Schlosses, die sonst nicht zugänglich sind. Interressant waren die Verbindungen zu den englischen Königshäusern.

Nach Rückfahrt mit der S-Bahn klang der höchst informative Tag in den Gastfamilien mit vielen Gesprächen über das Erlebte aus.

Der Sonntag 1. September begann mit dem Gottesdienst in der Gastkirche St. Pius, erinnernt an den Tag des Kriegsbeginns vor 80 Jahren und unsere Verantwortung als Christen in der heutigen beunruhigenden Zeit. Anschließend hatten wir Gelegenheit zu einer Führung in der Stiftskirche durch Frau Gutermann, die uns die Malereien, die Gestaltung der Trennmauer, die Fenster und das Wappen in Verbindung zum englischen Königshaus erläuterte. Mit der Führung durch den katholischen Teil und den Gräbern von Kurfürst Ruprecht I. und seiner Frau, schloß sich der Kreis der Kurpfalz mit der engen Verbindung zu Heidelberg.

Mitten in den Wingerten beim Weingut Platz stärkten wir uns zum Lunch mit Gastfamilien, Gästen und Gemeindemitglieder.

Durch die beeindruckende Aufführung des Kindermusicals "Odysseus", konnten sich die Gäste einen Eindruck von der Chorarbeit der Kinderkantorei verschaffen. Wir schlossen den Sonntag mit einem Glass Sekt auf der neu renovierten Pfarrhausterrasse bei Mandelbaums ab.

Am Montag um 10:00 Uhr verabschiedeten wir am Neustadter Bahnhof unsere Gäste, mit dem Gefühl gestärkter Verbundenheit miteinander und dem Wunsch, uns wieder zutreffen in Lincoln.

Nachruf John Robert Moses 21.02.1950 – 19.07.2018 Neil Caldwell 11.08.1945 – 22.07.2019

Als Gründungsmitglieder (06. April 1997) der Kirchenpartnerschaft PAULUSKIRCHE HAMBACH – St.ANDREW's with NEWLAND LINCOLN (später TRINITY URC Lincoln) lernten Elisabeth und Hartmut Hetterich John Moses und Neil Caldwell, als aktive Mitglieder der Partnergemeinde kennen. Das gemeinsame christliche Fundament und die Bereitschaft die historischen Belastungen zwischen den Völkern zu überwinden, führten zum Partnerschaftsvertrag vom 10. Oktober 1999. Elisabeth und Hartmut Hetterich übernahmen für die Pauluskirchengemeinde die Leitung des Partnerschaftskreises und waren alljährlich Gäste und Gastgeber, jeweils offiziell und privat. Dadurch entwickelten sich auch persönliche Freundschaften, die Partnerschaftsgruppe wuchs.

Der Beitrag der beiden Verstorbenen zur Partnerschaft wird unvergessen bleiben.

Beiden Familien wurde das Beileid der Pauluskirchengemeinde ausgesprochen und das Treffen im August 2019 bot noch einmal die Gelegenheit Erinnerungen an John und Neil mit den beiden Witwen auszutauschen und die Anteilnahme auszudrücken.

Mit Matthias Claudius (1740-1815) wollen wir Barbara und Frances Trost spenden:

...und am Ende meiner Reise                        hält der Ewige die Hände
und er winkt und lächelt leise -                     und die Reise ist zu Ende.